Monat: Dezember 2024

Hey, ich bin der kleine Tod. Aber du kannst auch Frieda zu mir sagen.

Als Lesetipp haben wir ihnen eine vielversprechende neue Stimme der Kinderliteratur herausgesucht: Anne Gröger. Die Autorin hat mit ihrem Buch “Hey, ich bin der kleine Tod. Aber du kannst auch Frieda zu mir sagen.” eine liebevolle, witzige und wundersame Auseinandersetzung mit einem ungewöhnlichen Thema ge-schaffen: Dem Tod. Die Geschichte geht um Samuel. Samuel geht niemals raus. Nie! Viel zu gefährlich!
Doch eines Tages steht plötzlich ein kleines Mädchen mit schwarzem Umhang und Sense vor ihm. „Hallo, ich bin der kleine Tod, aber du kannst auch Frida zu mir sagen!“ Natürlich will Samuel, dass Frida sofort wieder verschwindet, aber nee, Frida bleibt. Schließlich hat der große Tod sie geschickt. Samuel soll ihr das Leben zeigen. Ausgerechnet Samuel, der nie (wirklich nie!) rausgeht. Denn Risiken aller Art und Naturgewalten lauern da, und nicht zu vergessen: Kinder! Die größten Keimschleudern überhaupt. Perfekt, findet Frida. Denn was sie Samuel verschwiegen hat: Ihre große Prüfung wird sein, ihn zu holen. Zumindest glaubt sie das. Ein wunderbarer Kinderroman, der von der Schönheit des Lebens und dennoch ernsthaft über Krankheiten und den Tod erzählt!

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Gebt mir etwas Zeit

Anlässlich seines sechzigsten Geburtstags läuft Hape Kerkeling noch einmal zur Bestform auf: In seinem neuen Buch setzt er nicht nur entscheidende Etappen seines Lebens fort, sondern taucht tief in die bewegte Geschichte seiner Vorfahren ein. Berührend und mit unvergleichlichem Sinn für Komik erzählt er von seiner Kindheit in den Siebzigern und den Glanzzeiten der TV-Unterhaltung, von Liebe, Vorsehung und dem Goldenen Zeitalter der Niederlande. Er führt in die Anfänge seiner Fernsehkarriere und bis in die Frühzeit der Kerckrings, ins blühende Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Verwebt dabei lustvoll Erinnerungen mit Recherchen, eigenes Erleben mit Historie und Ahnenforschung. Und kommt schließlich auch hinter ein unglaubliches Geheimnis, das seine geliebte Großmutter Bertha zeit ihres Lebens umgab.

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Von wegen Bienchen und Blümchen

Die frühzeitige Aufklärung vor dem Schuleintritt ist als Präventionsmaßnahme gegen sexualisierte Gewalt an Kindern ein Muss. Eltern, die sich fragen, wann ihr Kind für welche Themen bereit ist und wie sie die richtigen Worte finden, bietet das Bilderbuch des Sexualtherapeuten Carsten Müller und der Journalistin Sarah Siegl Unterstützung. Schon im Vorwort gibt es hilfreiche Tipps, an denen Eltern sich orientieren können. Auf großflächig illustrierten Doppelseiten geht es um Einzigartigkeit, Geschlechtsorgane, Erregung, Doktorspiele, Sex und Liebe. Kinder werden ermutigt, die eigenen Gefühls- und Körpergrenzen zu entdecken und über ihre Gefühle zu sprechen. Farblich abgesetzte Kästen mit Informationen für Erwachsene ergänzen den Vorlesetext. Zeitgemäße, kindgerechte Aufklärung, die moderne Familienbilder vorstellt, das Dritte Geschlecht und die ungewollte Konfrontation mit Pornografie im Netz thematisiert. Mit ansprechenden, fröhlich-bunten Bildern, die viel Gesprächsstoff und Spaß bieten. Neben „Elif bekommt ein Geschwisterchen“ für die Altersgruppe besonders empfohlen.

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Schneeweiß

In einem Frachtcontainer machen Daniel und seine KollegInnen eine furchtbare Entdeckung: lauter erfrorene Frauen, allesamt jung, allesamt hübsch. Nur eine der eingesperrten Frauen hat schwer unterkühlt überlebt – Bisi aus Nigeria. Daníel hofft auf entscheidende Hinweise von ihr, doch Bisi schweigt zunächst. Áróra checkt derweil für Daníels Exfrau Elín deren russischen Freund Sergei. Dann identifiziert Bisi Sergei als einen der Männer, die zu dem Menschenhändlerring gehören und mittels Schiffscontainern junge Frauen aus Frankreich nach Island schmuggeln und sie dort zur Prostitution zwingen. Die Geschehnisse entwickeln eine reißende Eigendynamik, die Bisi erneut in große Gefahr bringt. – Der 3. Band mit dem auch privat immer wieder verbandelten Duo Áróra und Daniel bietet erneut einen sehr guten Krimi auf hohem Niveau, im Original gibt es noch zwei weitere Bände, die hoffentlich auch bald in Deutschland auf den Markt kommen. Zur Fortsetzung unbedingt empfohlen!

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Anna O.

Eigentlich sollte es ein schönes Wochenende mit Familie und Freunden werden. Doch der Ausflug endet in einem Albtraum, aus dem Anna Ogilvy wortwörtlich bis heute nicht erwacht ist. Seit der Nacht vor vier Jahren, in der man sie blutüberströmt mit der Tatwaffe neben den Leichen ihrer beiden besten Freunde gefunden hat, ist Anna in einen tiefen Schlaf gefallen und leidet an dem sogenannten Resignationssyndrom. Der Psychologe Ben Prince soll sie nun aufwecken, damit ihr der Prozess gemacht werden kann. Dass ihn dabei seine eigene Vergangenheit einholt, ahnt er nicht. So entspinnt sich ein mitreißender, höchst spannender und verwickelter Thriller. Die faszinierende Thematik fesselt von der ersten Seite an. Die undurchschaubaren Charaktere sorgen für eine mysteriöse Stimmung, bei der man nie weiß, wem man trauen kann. So kommen die Wendungen bis zur letzten Seite für die Leser*innen überraschend. Der Autor hat bisher als Rechercheur und Redenschreiber für das britische Parlament gearbeitet, dies ist sein erster Thriller. In allen Bibliotheken empfohlen.

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